Spontanerweise verschlug es Joana und mich nach Vietnam. Eigentlich hatten wir schon unsere Reise auf die Philippinen geplant und uns mega darauf gefreut, jedoch haben wir uns letztendlich dazu entschieden diese zu canceln.
Das auswärtige Amt warnt gerade vor Reisen auf die Philippinen, da eine terroristische Gruppe Anschläge verübt und es immer wieder Kämpfe und Schiesereien gibt. Somit besteht ein Sicherheitsrisiko für Touristen. Wir waren anfangs sehr hin und her gerissen, da wir unbedingt dorthin wollten, jedoch nach einer Rücksprache mit unseren Eltern, die auf Sicherheit appellierten, haben wir uns dazu entschlossen, in ein anderes Land zu reisen und unsere, bisher wunderschöne, Reise nicht aufs Spiel zu setzen.
Es läuft halt eben nicht alles immer so, wie geplant. Das soll gesagt sein.
Wir waren jedoch trotzdem gespannt, was uns in Vietnam erwarten wird.
Von Denpasar sind wir nach Hanoi geflogen, der Hauptstadt im Norden von Vietnam. Schon bei der Ankunft, war es total unterschiedlich zu Bali. Als wir mit dem Taxi zu unserem Hostel gefahren sind, wurde das noch deutlicher. Überall hohe Blockhäuser, die eng aneinander gereiht waren. Viele befahrene Straßen und der Himmel war grau.
Eine Umstellung zum meist sonnigen Bali.
Wir waren zwar nun in Vietnam, aber hatten nicht wirklich einen Plan, was wir alles in welchem Teil von Vietnam machen wollten. Glücklicherweise hatten wir Unterstützung von unserem Hostel. In Hanoi sollte es Castaways sein.
Spontanerweise buchten wir einen 3-Tages-Party-Trip nach Halong Bay.
Am nächsten Morgen starten wir auch schon. Mit dem Bus und Boot ging es für Joana und mich sowie einer Gruppe von 40 Leuten auf eine einsame Insel, wo wir drei Tage lebten. Ganz überraschenderweise waren wir die einzigen Deutschen auf dem Trip. Das war sehr ungewohnt für uns, da in Australien jeder dritte deutsch war.
Schon als wir mit dem Boot dorthin fuhren, haben wir gestaunt.
Halong Bay ist eines der sieben Naturwunder der Welt und dies zu recht. Anscheinend sind es über 3000 wunderschöne, grüne Inseln in der Bucht. Wahnsinn, wenn man sich das mal vorstellt.
Nach einem mega leckeren, vietnamesischen Buffet mit den besten Frühlingsrollen der Welt, konnte man an dem Tag noch klettern, Kayak fahren und natürlich am Strand chillen. Tubing war auch auf dem Programm und hat verdammt viel Spaß gemacht. Ich meine, wer kann schon sagen dies zum ersten Mal in Halong Bay gemacht zu haben.
Am nächsten Tag stand der Party Cruise an. Mit einem Boot sechs Stunden um die Inseln zu fahren war der Plan, besser konnte es gar nicht sein. Außer feiern waren wir auch noch Kayak fahren und zur Erfrischung schwimmen. Kayaking war der atemberaubend schön. Wir sind durch Höhlen und in einsame Buchten gefahren.
Wir hatten eine mega Zeit mit unserer Castaways Family, wodurch die Party am Abend auch nur gut werden konnte. Leider ging es am nächsten Tag schon wieder zurück nach Hanoi und am Abend mit dem Sleeper Bus, ein Bus mit richtigen Betten, zum Phong Nha National Park. Dies war unser nächster Stop.
Morgens um 4 Uhr kamen wir dort an. Nach einem kleinen Nap und einem Frühstück liehen wir uns einen Scooter aus und fuhren auf eigene Faust in den National Park. Leider bei strömendem Regen. Dann passierte es auch. Wir hatten unseren ersten Platten mit dem Roller. Zum Glück konnte dieser schnell getauscht werden und halb durchgeweicht konnten wir weiter fahren.
Trotz alle dem war es landschaftlich der Wahnsinn! Komplett verschieden zur Halong Bay, jedoch genau so schön und impressive! Nach einer Nacht im Hostel ging es am nächsten Morgen mit dem Bus auch schon weiter. Wir hatten ja nur 10 Tage in Vietnam und wollten so viel wie nur möglich sehen.
Das nächste Ziel hieß Hue. Als wir aus dem Bus ausstiegen, quatschen uns sofort zwei Vietnamesen an. Anfangs waren wir skeptisch, jedoch wie sich herrausstellen sollte waren diese super nett. Wir verbrachten auch die nächsten zwei Tage mit Ihnen.
Doch nun von Anfang an.
Die zwei waren Easy Rider. Das sind Leute die Toursiten mit dem Motorrad, über die Berge, nach Hoi An fahren und das war unser nächster Stop. Wir dachten dann einfach Augen zu und durch und beschlossen noch am gleichen Tag mit den Zwei zu starten. Es ging 3 Stunden in die Berge, wo wir eine Nacht in einem kleinen, aber nicht allzu schlechten Hotel übernachteten. Es fühlte sich so verrückt an, so etwas spontanes zu machen. Best WIFI ever.
Die zwei Easy Rider zeigten uns auch mehr von dem richtigen Vietnam! Zum Essen nahmen sie uns in kleine, unkonventionelle Restaurants mit. Dort gab es wirklich das absolut beste Essen. Joana und ich wurden allgemein in den 10 Tagen die größten Fans von vietnamesischer Küche.
Wir fühlten uns, wie die einzigen Touristen auf der ganzen Fahrt, da sonst keine anderen westlich aussehenden Leute dort waren und uns alle, egal wo wir waren, anstarrten.
Am kommenden Tag hatten wir eine lange Fahrt vor uns. Sieben Stunden bis nach Hoi An. Unsere Pos konnten wir irgendwann nicht mehr spüren, somit waren wir froh über jede kleine Pause. Die Landschaft war auch wieder sehr beeindruckend. Eine Mischung aus den Alpen und Dschungel. Ganz unberührte Natur. Ebenso konnte man während der Fahrt über richtig viel nachdenken und alle Eindrücke unserer bisherigen Reise verarbeiten.
Leider ging alles viel zu schnell vorbei, denn am späten Nachmittag kamen wir in Hoi An an. Diesen Trip zu machen, war eine der besten Entscheidungen unserer bisherigen Reise.
Auch in Hoi An hatten wir nur 2 Übernachtungen, wodurch wir an dem Abend noch zu einer Schneiderin gegangen sind. Ihr fragt euch jetzt bestimmt "Warum denn das?".
In Hoi An kann man sich maßgeschneiderte Klamotten machen lassen und das super preiswert. Man zeigt der Schneiderin einfach ein Bild von dem was man gerne haben möchte, man wählt den Stoff aus, sie nimmt Maß und nach 2 oder 3 Anproben ist es fertig. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Am nächsten Morgen haben wir uns auch direkt zu einem vietnamesischen Kochkurs angemeldet. Ein super netter Vietnamese holte uns vom Hostel ab und mit Fahrrädern fuhren wir durch die Reisfelder. Ebenso gingen wir zum lokalen Markt. Das war ein Erlebnis. Interessant aber auch gewöhnungsbedürftig.
Das Fleisch und der Fisch lagen einfach so bei 40 Grad Außentemperatur ungekühlt herum und vor unseren Augen nahmen die Leute die ganzen Tiere aus. Nichts desto trotz hat das Kochen danach richtig viel Spaß gemacht. Nun können wir endlich richtige vietnamesische Frühlingsrollen zubereiten. So good!
Leider mussten wir uns am nächsten Tag schon von Hoi An verabschieden. Meine absolute Lieblingsstadt bzw. Lieblingsort in Vietnam, da es eher kleiner war.
Es ging nach Danang. Die größere Stadt in der Nähe von Hoi An. Danang hat uns nicht so gefallen, da es unserer Meinung nach ziemlich dreckig und ramschig war. Das Feuerwerk, welches am Abend am Fluss veranstaltet wurde, war jedoch trotzdem toll.
Von dort aus sind wir am kommenden Tag nach Ho Chi Minh geflogen.
Ho Chi Minh war eine ganz andere Größe. Eine riesige Stadt mit sehr viel Geschichte. Ganz unter dem Motto sind wir an dem Tag direkt in das War Memorial Museum gegangen. Ein absolutes Muss, wenn man in Ho Chi Minh ist. Schockierend, emotional und informierend. So würde ich das Museum beschreiben. Man bekommt eine ganz andere Sicht auf den Vietnamkrieg. Abends haben wir noch etwas die Straße erkundet in der unser Hostel befand und waren noch in ein paar Bars.
An unserem letzten Tag in Vietnam waren wir noch in der City unterwegs. Natürlich waren wir auch nochmal super lecker vietnamesisch essen. Das werden wir echt vermissen!
Ich würde es als sehr gesunde und leichte Küche beschreiben, da es viele Suppen mit Hühnchen,Reis oder Gemüse gibt.
10 Tage waren auch schon wieder verflogen.
Es ist manchmal nicht zu fassen, wie schnell alles vergeht.
Wir haben viel erlebt, viel gesehen, viel probiert und viele Erinnerungen gesammelt.
Vietnam ist auf jeden Fall ein Land, an das wir uns erinnern werden.
Valerie