Erstmal möchte ich mich entschuldigen, da ihr in letzter Zeit weniger von mir gehört habt. Das ändert sich nun wieder, also seid gespannt!
Wie feiern die Australier Weihnachten? Was sind ihre Traditionen und wie kann man bei 35°C in Weihnachtsstimmung kommen? Dies habe ich mich, als ich noch in Deutschland war, auch gefragt und nun kann ich das Rätsel lösen.
Als Ende November alle Straßen und Geschäfte in Sydney weihnachtlich geschmückt wurden und im Fernsehen die weihnachtlichen Werbungen auf und ab liefen wurde einem so langsam bewusst, dass wirklich Weihnachten vor der Tür steht. Auch als überraschenderweise ein Packet von meinen Eltern für mich aus Deutschland ankam mit dem absolut süßesten Adventskalender den ich mir vorstellen kann, fing ich an es zu realisieren.
Ich meine in Deutschland stellt man sich eher darauf ein, da es kälter wird und die Blätter fallen. Es ist einfach Winter. Jedoch nicht in Australien. Bei Sonne, heißen Temperaturen, kurzen Hosen und Strandtagen ist man in Sommerlaune und Weihnachten ist für mich nicht im Sommer. Hier ist es jedoch etwas anders. Anstatt einem gemütlichen Abend mit deftigem Braten und vielen Plätzchen, feiert man in Australien am Strand, im Bikini und macht ein Barbecue. Ich glaube einen größeren Gegensatz kann ich mir gar nicht vorstellen.
Doch dies war nicht das Einzige was sich an meinem diesjährigen Weihnachten verändert hatte.
Auch hieß es das erste Mal Weihnachten feiern ohne die Liebsten. Eben am anderen Ende der Welt. Meine Gastfamilie war über Weihnachten und Neujahr nicht Zuhause. Sie waren in Kanada skifahren, sprich es war das komplette Gegenteil zu ihrem normalen Weihnachten. Meine Mädels haben sich auch schon seit einer Ewigkeit darauf gefreut, da es das erste Mal weise Weihnachten für sie war.
Doch für alle die, die mich schon bemitleiden, da sie glauben, dass ich ganz alleine an Weihnachten war, kann ich beruhigen. Für 13 Tage habe ich Besuch von meiner aller liebsten Joana bekommen. Somit waren wir beide nicht alleine und haben die absolut beste Zeit zusammen verbracht.
Was ich vielleicht auch noch erwähnen sollte ist, dass Weihnachten in Australien am 25. Dezember gefeiert wird und nicht am 24. Dezember, so wie in Deutschland. Meistens trifft man sich hier am Abend des 24. Dezembers mit seiner Familie oder mit Freunden und hat ein gemütliches Dinner zusammen. Erst am folgenden Morgen werden dann die Geschenke geöffnet und der Tag mit der Familie verbracht.
Joana und ich haben jedoch unser eigenes Weihnachten kreiert. Außer den kleinen Geschenken, die wir uns am Abend des 24. Dezembers gegeben haben, waren wir total unweihnachtlich. Tagsüber waren wir shoppen und am Abend ging es Essen ins Vapiano. Wo auch sonst. Der Abend war natürlich noch nicht zu Ende und somit ging es dann noch feiern.
Aufgrund dessen haben wir am nächsten Tag erstmal seeeeehr lange geschlafen, bevor wir den restlichen Tag am Strand verbracht haben. Schlafen, sonnen und entspannen war das was wir gut gebrauchen konnten und ein leckeres Picknick gab es dort auch noch.
Viele von euch denken sich jetzt bestimmt, dass das ja absolut doofe Weihnachten waren, aber nein! Ich bzw. wir haben jeden Moment genossen und würden es nicht anders machen!
Ich hatte mein klassisches Weihnachten auch schon davor. Am Abend bevor meine Familie nach Kanada geflogen ist, hatten wir unser Weihnachtsdinner. Es war halt einfach etwas früher. Natürlich gab es richtig viele Geschenke für meine Mädels und auch ich habe wundervolle Geschenke bekommen. Nach der Bescherung gab es ein festliches Dinner, natürlich typisch australisch mit Roast, Kartoffeln und viel Wein.
Als Weihnachtsüberraschung habe ich für jede von meinen Mädels einen Adventskalender gemacht. Normalerweise haben sie immer einen langweiligen Schokoadventskalender, aber dieses Jahr wollte ich das ändern.
Ich war so aufgeregt, als ich endlich alles fertig war und ich gespannt gewartet habe, bis sie von der Schule nach Hause kommen und ihren Adventskalender sehen.
Über beide Ohren strahlende Kids kamen dann mit offenen Armen auf mich zu. Sätze wie „Das ist der beste Adventskalender überhaupt“, „Ich will jetzt schon alles aufmachen“ oder „Kannst du mir verraten was darin ist“ haben mich einfach so glücklich gemacht. Tausend Steine vielen von meinem Herzen und auch meine Gasteltern haben gestaunt und haben sich sehr dafür bedankt.
Um auch etwas deutsches Weihnachten in meine Gastfamilie zu bringen, habe ich mit meinen Mädels Plätzchen gebacken. Absolut unglaublich, aber das war ihr erstes Mal! Glücklicherweise haben sie es geliebt (vorallem den Teig) und wir hatten richtig viel Spaß zusammen.
Eine Woche nach Weihnachten kam dann auch noch ein Packet aus Deutschland bei mir an. Gefüllt mit Weihnachtsgeschenken von meiner Familie in Deutschland. Ich habe gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd und so hatte ich an diesem Tag nochmal Weihnachten.
Also ihr seht, ich hatte ein ziemlich anderes aber wunderschönes und unvergessliches Weihnachten.
Ich hoffe ebenfalls, dass ihr die festlichen Tage mit Familie und Freunden genießen konntet.
Valerie