Montag, 20. März 2017

LEAVING

 

Am Mittwoch war es für mich soweit. 6 Monate Au Pair Zeit waren zu Ende.
Irgendwie unglaublich, ich meine, wie schnell das Alles verging. Ich habe in dieser Zeit eine zweite Familie in Australien gewonnen und das ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Mittlerweile hat sich alles schon so normal angefühlt. Dort zu leben und den komplette Alltag zusammen zu verbringen, deshalb fiel es mir umso schwerer "Goodbye" zu sagen. 
Wenn ich ehrlich bin, wollte ich gar nicht mehr gehen. Ebenso wollte mich meine Gastfamilie gar nicht mehr gehen lassen. Die ganze Zeit haben sie gemeint, ich solle doch bei Ihnen bleiben und weiter dort leben. Das fand ich auch wirklich so süß von Ihnen und kurzfristig habe ich auch wirklich mit dem Gedanken gespielt. Ich wusste jedoch, dass ich gehen muss. Es wartet eine wahnsinnstolle Reise auf mich und man muss sich irgendwann eh verabschieden. Somit wird nicht leichter.

Als meine letzte halbe Woche bei meiner australischen Familie anfing, wurde mir noch mehr bewusst, dass die Zeit bald zu Ende sein wird. 
Doch zuvor noch zu meinem letzten Wochenende. Dies habe nochmals mit meiner Gastfamilie verbracht. Sonntags ging es mit zwei befreundeten Ehepaaren ein letztes Mal auf ihre Boot. Ein Tagestrip zum Basin Bay. Ich habe die letzte Zeit mit den Kids und meiner Family nochmals sehr genossen. 
 
Montag habe ich der Nanny (sie wollten kein Au Pair mehr, da die Mädels schon ziemlich alt sind), meinen Tagesablauf gezeigt, damit sie weis, was auf sie zukommt. Eigentlich ist das eine mega Liebe, aber einfach die Tatsache, dass sie meine Nachfolgerin ist, fand ich nicht besonders berauschend. Einerseits wünsche ich meiner Gastfamilie Glück, sodass sie ohne mich zurecht kommen, aber andererseits will ich auch nicht, dass sie mich vergessen. 
Ich war dann ziemlich froh, als der Tag zu Ende war. 
Beruhigenderweise konnte ich am Dienstag den letzten kompletten Tag als Au Pair wie gewohnt, verbringen und habe mich mittags noch mit Flora, einer guten australischen Freundin, getroffen. Als wir uns verabschiedet haben, wurde mir eines klar. Ich werde mein komplettes Umfeld in weniger als 24 Stunden verlassen. Crazy!
 
Am Abend kam extra noch die Oma von meinen Mädels zu Besuch, um mich noch ein letztes Mal zu sehen. Alle zusammen sind wir zum Abschluss essen gegangen. Das war ein wunderschöner Abend, den wir bei uns Zuhause mit stundenlangem quatschen, abgeschlossen haben. 
Da meine Motivation zu packen in den Tagen zu vor überhaupt nicht anwesend war, habe ich in dieser Nacht auch noch alles gepackt. Die, die mich kennen wissen eigentlich, dass ich nicht der Typ bin der alles auf den letzten Drücker macht, jedoch war dies nun der Fall. Ebenso, war mir bewusst, dass ich in meiner letzten Nacht eh nicht besonders gut schlafen werde.
 
Dann war der Tag gekommen. Mein letzter halber Tag in Sydney, meinem Zuhause. Einer der tränenreichsten Tage meines Lebens bis jetzt. Von meiner Gastmama habe ich mich als erstes verabschiedet, da sie zur Arbeit gegangen ist. Wir mussten Beide weinen, obwohl wir uns so zusammenreißen wollten. So ging es dann auch weiter. Zum letzten Mal habe ich Zoe und Sally noch zur Schule gebracht, was auch wieder so ein komisches Gefühl war. Nachdem ich alles organisiert hatte, fertig verstaut hatte und soweit startklar war, kamen meine Mädels auch schon wieder von der Schule nach Hause. 

Vor dem hatte ich am meisten Angst. Leaving my girls. Natürlich musste ich wieder weinen und Zoe und Sally waren auch ganz traurig. Das letzte mal für eine sehr lange Zeit aus der Haustüre zu laufen, war echt auch ein mulmiges Gefühl. Mein Gastpapa und Jess, meine älteste Gasttochter, haben mich zur Zugstation gefahren und Jess hat mit mir dann noch auf den Zug in Richtung Airport gewartet. Ich werde sie so vermissen, da sie einfach für mich wie eine Schwester geworden ist. Auch da flossen wieder die Tränen und so süß wie sie ist, rannte sie sogar noch dem Zug hinterher. Ich stand dann im Abteil und war total aufgelöst, könnt ihr euch ja vorstellen. 

Das einzige was diesen Tag dann wieder besser machte, war das Wiedersehen mit meiner Jo am Flughafen. Ihr ging es nach den vielen Verabschiedungen auch nicht sonderlich besser. So haben wir zwei versucht das Beste aus dem Tag zu machen. Auf uns warten nun 3-4 Monate "Travel the world". Unbekannte Orte sehen, neue Kulturen kennenlernen und viele unvergessliche Momente erleben. Ich meine wer freut sich da nicht? 
 
Doch unser Ziel hieß erst einmal Melbourne. 
Die Au Pair Zeit hat mich auf jeden Fall geprägt und wahrscheinlich auch verändert. Man wird vor neue Herausforderungen gestellt, man lernt neue Lektionen und man erlebt unvergessliche Erlebnisse die man in seinem Leben nicht mehr vergessen wird. 
Ich habe im Moment die beste Zeit meines Lebens! 

Valerie 
 
SHARE:
Blog Design Created by pipdig