Freitag, 11. August 2017

ONE YEAR LATER


Seit nun einem Monat bin ich wieder zurück in Deutschland. 
Was für ein komisches Gefühl...das kann ich euch sagen…
Nach unserem schweren Abschied von Sydney und meiner Gastfamilie ging es für Joana und mich noch für drei Tage nach Hong Kong. Unser Zwischenstopp auf unserer Heimreise. 
Hong Kong ist definitiv nicht einer meiner Favourites. 
Das Wetter war so unerträglich heiß und vor allem schwül, die Stadt war viel zu voll und wir sind dort ziemlich vielen unfreundlichen Leuten begegnet. 
Um ehrlich zu sein, lag es auch daran, dass wir am Ende einfach bereit für Zuhause waren und uns darauf schon so sehr gefreut haben, sodass unser Stop in Hong Kong etwas unnötig war. 
Sowas weis man eben erst im Nachhinein. Trotzdem haben wir das Beste aus der Zeit gemacht und relativ viel von Hong Kong gesehen. 
Auf jeden Fall eine sehr besondere (nicht unbedingt positiv) und riesige Metropole.


Spät in der Nacht ging unser Flieger dann nach Frankfurt. Zurück nach Deutschland.
Das letzte Mal in ein Flugzeug steigen auf unserer circa elfmonatigen Reise. 
Nach 18 Flügen in dieser Zeit war das echt ein verrückter Gedanke. 
Wir waren öfter in einem Flugzeug, als in einem Auto. Von sowas hatte ich immer nur geträumt. 
Auf dem elfstündigen Flug hatte man zum Glück genug Zeit um seine Gedanken zu sortieren und alles endlich mal sacken zu lassen. 
Die ganzen Eindrücke, Erinnerungen und unvergesslichen Momente. 
So viel passierte in kürzester Zeit, wodurch man über einiges noch gar nicht nachdenken, es noch gar nicht realisieren konnte. 
Jedoch musste man gleichzeitig auch noch mit seinem Gefühlschaos kämpfen... 


Vor circa einem Jahr war es mein größter Traum, endlich als Au Pair nach Australien zu gehen und zu reisen, die Welt zu sehen, und nun, ein Jahr später, war alles schon vorbei. 
Verrückt und zugleich erschreckend. 
Mir wurde ebenso bewusst, wie sehr man sich in einem Jahr verändert, vor allem lässt einen das Erlebte auch stärker und erwachsener werden. In so vielen Momenten war man ganz auf sich allein gestellt, konnte nicht mal eben Mama oder Papa fragen und erstaunlicherweise hat man jede Situation gemeistert (auch wenn es anfangs aussichtslos erschien). 
Es blieb einem ja nichts anderes übrig. 
Ich würde deshalb jedem ans Herz legen, wenn er die Möglichkeit hat, eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, um diese Erfahrungen zu machen. Es lohnt sich!!!

Ich hätte mir auch nie erträumen lassen, dass ich in Australien eine zweite Familie finde.
Das sowas überhaupt möglich ist. 
Natürlich habe ich immer gehofft, dass ich mit meiner Au Pair Familie Glück haben werde und gut auskomme, um eine tolle Zeit dort zu haben, doch so sehr in die Familie eingebunden und eine so starke Beziehung zu dieser aufzubauen, war total überraschend. Positiv versteht sich. 
Aufgrund dessen war ich unendlich traurig dieses Leben, diesen Lebensabschnitt, hinter mir zu lassen und zurück in mein altes Leben, meine Heimat, zu kommen. 
Ich habe meine Zeit in Australien genossen, geliebt und jede Sekunde inhaliert. 
Ich hätte dort liebend gerne weiter gelebt, jedoch sollte es nicht so sein. 
Es wartete das richtige Leben, indem einem der Ernst des Lebens wieder klar wird und die nächsten Schritte geht, wie Studium, usw. 
Für dies bin ich nun bereit und somit war es einer der Gründe, weshalb ich mich auf Zuhause gefreut habe.


Zugegeben, der ausschlaggebende Punkt war vor allem die Familie und Freunde. 
Als Joana und ich endlich in Frankfurt landeten, waren wir so aufgeregt unsere Eltern endlich wieder zu sehen, wodurch das Gepäck gar nicht schnell genug kommen konnte. 
Mit Tränen in den Augen fielen wir uns alle um den Hals. 
Auch die späteren Überraschungsbesuche von meinen Freundinnen waren unbeschreiblich toll, wodurch mir noch deutlicher wurde, wie stark ich alle vermisst habe. 


Zuhause angekommen kam einem alles erstmal verdammt klein vor. 
Wir kamen nun von Sydney und allgemein Australien, einem riesigen Land zurück nach Deutschland in unsere kleinen Dörfer mitten auf dem Land. Natürlich musste alles viel kleiner sein.
Eines der vielen komischen Gefühle mit denen ich im letzten Monat zu kämpfen hatte…


Valerie 



SHARE:
Blog Design Created by pipdig